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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
z6 Gottesdienstliche Verfassung.
Dienst der Vesta, mußten-ihr Tag und Nacht
opfern, ihr ewiges Feuer unterhalten, und die
Heltigthümer des Reiches, das Palladium, die
Ancilia rc. bewahren. Es waren ihrer gewöhnlich
6, welche 3c Jahre im Tempel bleiben mußten.
Die eine Decade, um den Dienst zu lernen, die
andere, ihn auszuüben, und die dritte, um ihn
Ändern zu lehren. Wahrend dieser Zeit mußten
sie ehelos bleiben. Sie wurden auf Kosten des
Staates sehr ausgezeichnet unterhalten, und stan-
den in größtem Ansehen, durften in bedeckten Wa-
gen fahren, und hatten auf den Straßen einen
Lictor vor sich her. Ihre Haare zierten sie mir vielen
Bändern, und trugen eine Strrnbinde (lufula);
im Dienste aber einen dichten Schleier und eine
Prätem von Leinwand (Stola). Ihre Vorsteherin
hieß Vcstalis, oder Virgo maxima. Dieser Orden
blieb bis zur Regierung des Kaisers Theodos.
§- 76.
Unter den Gehülfen der Priester (Minlstri
sacrorum) verdienen bemerkt zu werden die H a-
.ruspizen, deren Geschäft es war: aus der Be-
schaffenherr und Lage der Eingeweide der Opfer-
thiere, aus dem Rauche und der Flamme bei dem
Verbrennen, und selbst aus den Lufterscheinungen
den Willen der Götter zu erforschen, und ihre
Absicht zu erklären. Es waren meistentheils Etrus-
ker, und gleichsam die Küster der Augurn. Ferner
die Ca Mil len, die Fla mini ker, Ti bi eines,
Aedituer (Aufseher über die Tempel), Popa
und Victumarier (Opferschlächter), Viatores,
Herolde u. s. w.
Iv. Heilige Oerter der Römer»
§. 77- . .
Der Ort, wo die Römer ihren Gottesdienst
verrichteten, waren Tempel: diese waren nun
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Geschlecht (WdK): Jungen
$ Einleitung.
tz. rr.
Die öffentlichen Plätze waren entweder ge-
pflastert, oder bloßer Rasen. El ftere hießen Fora,
und dienten 511 Märkten, öffentlichen Versamm-
lunaen, besonders in Gerichtsfachen, und andern
öffentlichen Geschäften. Da6 Forum romanum
war hierunter da6 berühmteste. Die mit Rasen
überwachsene (Campi) hatten verschiedene Besiim-
munqen. Hier versammelte sich das Volk zu
Derath-chlagungen, hier wurden die Musterungen
der Legionen, der Census, die Uebungen der jun-
gen Mannschaft gehalten, die Leichen verbrannt,
u. s. w. Berühmt ist das Campus martius, von
welchem aber das Campus rnurrialis oder minor
zu unterscheiden, ist.
* Von den übrigen öffentlichen Gebäuden, z. B- Tem-
peln, Theatern, Badern, Garten u. s. w. wird in
der gehörigen Ordnung geredet werden.
§. 22.
Um aber die römischen Alterthümer in einer
deutlichen Ordming vorzutragen, werden wir die
Verfassungen folgendermaßen abhandeln:
a) Gottesdienstliche Verfassung.
b) Staatsverfassung.
, e) Gerichtsverfassung.
6) Häusliche Verfassung.
e) Kriegswesen.
f) Gelehrte Verfassung.
und das Ganze mit einem Anhänge über die Sit-
ten und Denkungsart der Römer beschließen.
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58
Staatsverfassung.
§. 7-
Jede Tribus hatte ihren Vorsteher (Tribu-
nu8), welcher eine Conscriptionsliste über den
Namfn, über das Alter und Vermögen seiner
Tribus führen mußte. Die Lan^trlbus hatten
den Vorzug vor den Stadttribus, - vermuthlich,
j l weil fiel) das Römergeblüte auf dem Lande reiner
"ä/*».eehiel!, und nicht, wie in der Stadt, durch die
^ ^ Fteigelassenen entweihet wurde; deswegen waren
iiud) die reichsten und angesehensten Familien, ob
i^ssre gleich in Rom wohnten, in die Landtribus
eingeschrieben.
§. 8-
***' Nach einer zweiten Eintheilung von Romulris
war das Volk in z Eurien getheilet. Jede Curie
sollte eine Gemeinde ausmachen, welche einen
gemeinschaftlichen Gottesdienst, und in den Ver-
sammlungen Eine Stimme haben sollte: deswegen
war auch jeder derselben auf dem palatinischen
Berge ein Gemeindehaus (Curia) angewiesen, wo
sie ihren Gottesdienst und Berathschlagungen
hielten, und ein Vorsteher (Curio) gegeben.
§. 9-
° . . Künstlicher war die Eintheilung des römischen
Volkes in Klassen und Eenturien. Der König
Servius sah, daß es nicht gehen könne, wenn
jeder Bürgor- gleiche Abgaben und Sraatslasten
tragen sollte, und in den Volksversammlungen
also auch der größte Haufen entschied, welches
eben nicht immer der vernünftigste war. Er theilte
also das ganze Volk in 6 Klassen, und warf in
jede Klasse die Bürger zusammen, die einander
am Vermögen gleich waren. Die Klassen wurden
nun nicht nach den Köpfen, sondern nach dem
Vermögen geschätzt. .-Durch diese Einrichtung
sielen Dem ^M/en,Bü-^erstande grössjentheils die
>) \ \\ -V'vi ,
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Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
33
Gottesdienstliche Verfassung.
§- 6g.
Die Fratres arvales (Hirten oder Feldbrüder)
hatten den Gottesdienst auf dem Felde, wobei die
feierlichen Lustratiönen der Gemarkungen, um
dadurch das Gedeihen der Früchte zu befördern,
das merkwürdigste war. Unter den Kaisern opfer-
ten sie auch im Capitole für das Wohlseyn der
höchsten Familie. Ihr Ehrenzeichen war em Aeh-
renkranz, mit einer weißen Binde (lnfula).
5. 65.
Die Curiones waren die Priester der Eurien;
sie wurden von jeder Curie aus ihren eignen Mit-
teln gewählt, und halten in der Curia den Got-
tesdienst zu besorgen. Ihr Oberhaupt hieß Curio
luaximus.
§. 66.
Sdtefeciales waren mehr Staatsbediente, als
Diener der Religion. Sie hatten alles zii besor-
gen, was Krieg, Frieden, Gesandtschaften, Bünd-
nisse re. betraf; z. B. die Streitigkeiten mit an-
dern Staaten entweder mit Güte beizulegen, oder
denselben den Krieg anzukündigen, Waffenstillstand
zu errichten, Bündnisse * zu schließen, und wegen
Beleidigungen der Gesandten Genugthuung zu
fordern **. Beide letztere Puncte verrichteten sie
mit vielen Ceremonien. Sie wurden schon von
Numa eingeführet, hatten ihre Stelle lebensläng-
lich, und ein Oberhaiipt unter dem Namen Vater
patratus.
* Die Ceremonien bei Abschließung eines Bündnisses
waren folgende: Der Pater patratus ging in einem
weißen Kleide, mit einem Epbeukranze auf dem
Kopfe, der jedoch verhüllt war> begleitet von zwei
Feciale,, davon der eine ein Schwein führte, der
andere Wasser und Feuer trug, an einen Altar,
welcher den Schutzgöttern gewidmet war. In der
einen Hand hielt er einen scharfen Kieserem, in
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Geschlecht (WdK): Jungen
Ctaatöverfassung. 61
b) Freigela ssene.
§. H-
Der Freigelassene (Dibertus) war ein
vom -?klavcnstande gesetzmäßig entlassener, und
zum Bürger angenommener Sklave. Diese Frei-
lassung (Manumissio) war aber von verschiedener
Art, entweder feierlich, oder nicht feierlich (,justa,
vel minus justa). Die feierliche Freilassung ge-
schah' entweder vor dem Prator (per Vindictam),
oder bei dem Census (per Pensum), oder durch
ein Testament (per Teslarneuturn).
§- lz-
Die Freilassung vor dem Prator war die
feierlichste, und geschah so: der Herr führte seinen
kahlgeschornen Sklaven zu dem Prätor, oder spä-
terhin auch zu dem Cc nsul, faßte ihn bei der Hand,
oder bei dem Kopfe, drch'te ihn einmal herum,
gab ihm einen Schlag an den Kopf, und sagte:
„Hunc hominem liberum esse volo.” Alvdnin
nahm der Prator eine Ruthe, legte sie dem Skla-
ven aus den Kopf mit den Worten: „Ajo te libe-
rum more Quiririum}” gab sodann dem Lictor
die Ruthe, der ihm damit einige Streiche über
den Kopf versetzte. - Der Vorgang wutde nun
protocollirt, und der Sklave holte sich zum Zeichen
seiner Freiheit sogleich seinen Hut.
§. 16.
Die Freilassung bei dem Census war einfacher.
Der Sklave erhielt die Erlaubniß, seinen Namen
und sein Vermögen bei dem Censor angeben zu
dürfen, worauf er m die Schatzungstabellen ein*
getragen, und von dem Tage der Lusiration an
als römischer Bürger angesehen wurde.
*7-
Die Freilassung diirch ein Testament geschah'
entweder geradezu mit den Worten: ?,N.'Servus
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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
90 Staatsverfassung.
§- y6.
Die Lickoren mußten mit den Fasces vor
Den Obrigkeiten hergehen, die Umstehenden oder
Entgegenkommenden zur gehörigen Achtung und
Ehrbezeigungen gegen die folgende Magistratsper-
son auffordern, das zusammengedrängte Volk
auseinander bringen, und das Todesurtheil an
den Verurrheiiten vollziehen. Gewöhnlich nahm
man Börger von der niedrigsten Klaffe, oderliber-
ter zu dieser Stelle. Ihren Namen hatten sie
vermuthlich von ligare (binden).
§- 97.
Die Viatoren wurden zum Verschicken und
Herbeirufen gebraucht; besonders mußten sie die
abwesenden Senatoren vom Lande zu den Senats-
sitzungen einladen. Ihren Namen hatten sie daher
von Via, weil man sie beständig auf den Straßen
antraf. Hierher gehören auch noch die Statores,
Optione9 Carceris, E o m m en t a r i e n se r u. s. w.
Alle diese öffentlichen Unrerdiener hießen zusam-
men ^pparltores.
§. 98.
So wie in der monarchischen Verfassung der
Senat den Königen an die Seite gesetzt war, so
war er es in der republikanischen den Consuln
und andern Obrigkeiten. Nach Vertreibung der
Könige wurde ihre Zahl auf Züo festgesetzt; aber
sie wlichs in der Folge immer mehr und mehr an,
besonders unter Julius Cäsar, der Llberter und
Ausländer in den Senat aufnahm, um seinen
Anhang zu verstärken, so daß ihre Zahl bis auf
900 stieg.
* Der despotische Tarquin suchte den Senat, um seine
Macht zu vergrößern, auf jede Art zu schwächen; er
ließ in dieser Absicht unter allerlei Vorwände viele
Senatoren tödten, verbannte mehrere, und besetzte
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Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Staatsverfassung. 91
-ie leer gewordenen Stellen nicht. Nach seiner Ver-
treibung wurde der Senat vom Consul Brutus durch
Aufnahme der angesehensten Plebejer ergänzt, welche
man zum Unterschiede von ihren College« aus den
alten Senatorsfamilien nur Conscripti nannte. Da-
her geschah nun die feierliche Anrede an den Senat.-
Patres et, oder quique Conscripti; zuletzt ließ man
auch die Verbindung aus, und sagte blos: Patres
Conscripti (Vater und Beigeordnete, — Nicht ver-
sammelte Väter).
§. 99-
Derjenige, welcher in den Senat ausgenom-
men werden wollte, mußte folgende Eigenschaften
haben: eine gute Moralität, ein standsmäßiges
Vermögen, ein gewisses Alter, und Abkunft von
einem Jngenuer. Anfangs erwählten die Consuln
die Senatoren, in der Folge wurde diese Wahl
den Eensorn übertragen. Gewöhnlich aber wur-
den Ritter hierzu ernannt, deswegen hieß der
Ritterstand auch die Pflanzschule des Senates
(Seminarium Senatus).
§. Ioo.
Der Senat hatte entweder seine ordentlichen
Sitzungen (Senatus ordinarius, legitimus), oder
außerordentliche (Senatus indictus). Die ordent-
lichen Sitzungstage waren die Calendä, Nona und
Idus eines jeden Monats; war aber ein Vorfall
von Wichtigkeit, so band man sich an keinen ge- *
wissen Tag; nur durften es keine Comitial , Fest- £
oder Unglückstage seyn. Der Senatus indictus
wurde durch die Präeonen angesagt, oder auch
durch einen Anschlag bekannt gemacht.
§. Joi.
Der gewöhnliche Ort, wo sich der Senat ver-
sammelte, waren die Curren, und anfangs beson-
ders die Curia hostilia. Dieser Ort mußte aber
immer von den Augurn dazu eingeweihet seyn,
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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
92
Staatsverfassung.
und wurde daher Templum genannt, wenn es
auch schon kein heiliges Gebäude war. Auswär-
tigen Gesandten, welche man nicht gerne in die
Stadt ließ, oder auch römischen Feldherren, welche
nicht in die Stadt kommen durften, oder konnten,
gab der Senat in dem vor der Stadt gestandenen
Tempel der Bellona Audienz.
§. 102.
Das Recht, den Senat zusammenzurufen
(Senatum habere), hatten die Diktatoren, ihre
Magistri Equitum, die Consuln, die Decemvirn
und Kriegstribiinen mit consuiarischer Gewalt, die
Prätoren, Volkstribunen, Interreges, Präfecti
urbis, lind späterhin maßten sich auch die Trium-
virn dieses Rechtes an. Doch war hierbei zu be-
merken, daß es immer die höchste Magistratsper-
son thun mußte, welche sich in der Stadt befand.
§. !Oz.
Bei den Senatssitzungen sähe man auch auf
die Tageszeit. Vor Sonnenaufgang oder Son-
nenniedergang konnte keine Sitzung gehalten wer-
den, außer in sehr dringender Noth. Sie wurden
mit Auspicien und Opfern angefangcn, und so-
dann zur Tagesordnung geschritten. Die Sena-
toren saßen auf gemeinen, die obrigkeitlichen
Personen aber auf ihren curulischen Stühlen, und
zwar nach ihrem Range: Consuln, Prätoren,
Eensoren, Aedilen, Quästoren, Consularen, Prä-
torier u. s. w. — Es konnte ohne hinreichende
Anzahl von Senatoren keine gesetzmäßige Sitzung
gehalten werden.
§. 104.
Die dirigirende Magistratsperson machte
den Anfang der Berathschlagung durch einen Vor-
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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
94 Staatsversassung.
sie befragt wurden, zu: Divide! und der Dortrag
mußte nun theilwcise geschehen. Kein Senator
aber durfte in seiner Erklärung über den befrag-
ten Gegenstand unterbrochen werden: daher miß-
brauchten Viele diese Erlaubnis:, und schwätzten
die ganze Sitzung hindurch (Diem dicendo exi-
mebant oder Diem tollebant).
§. Ic 6.
Anfangs wohnten auch die jungen Römer mit
ihren Vätern den Senatsberathschlagungen bei,
um frühzeitig in dieser Schule der Weisheit und
Politik zu Staatsmännern gebildet zu werden, bis
endlich durch eine weibliche Neugierde die Sena-
toren veranlaßt wurden, der unbehutsamen Jugend
denzutritt zu den Staatsgeheimnissen zu versagen.
§. Io7.
Der Senat besorgte alle Staatsangelegenhei-
ten, sie mochten die Religion, oder bürgerliche
Verfassung angehen; — Geseke, Kriege und Frie-
densschlüsse aber, so wie die Wahl der neuen
Obrigkeiten wurden in den Comitien abgethan.
Die Staatskasse hing ganz von ihrer Disposition
ab. Auch konnten sie in gefährlichen Staatsan-
gelegenheiten durch die bekannte Verordnung:
„Videant Consules, ne quid res publica detrimenti
capiat!” den Eonsuln eine unumschränkte Gewalt
über die Heere, über Krieg und Frieden geben.
§. io8.
Die Ehrenzeichen der Senatoren waren: ein
besonderes Kleid, welches wegen seiner Verbrä-
mung mit Purpur, latus Clavus, oder Tunica
laticlavia genannt wurde; eine besondere Art von
Halbstiefeln (Calcei) mit einer silbernen Lunula,
daher die Redensart: Calceos mutare, Senator
werden, rind endlich bei den Schauspielen ein
eigner Sitz (Orcliestra).
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
96 Staatsverfassung.
Der feierliche Aufzug, welcher alle Jahre den
izten Julius von dem Tempel der Ehrengöttin nach
dem Capitolium gehalten wurde. — Hierbei er-
schienen die Ritter, mit Oelzweigen bekränzt, in den
Ehrenzeichen, die sie im Felde erkämpft hatten,
in einer purpurgestreiften Trabea.
§. ui.
Alle 5 Jahre wurde bei Gelegenheit des eben
angeführten feierlichen Aufzuges, wenn Census
gehalten wurde, auch die Musterung der Ritter
von dem Censor vorgenommen. Hatte sich nun
ein Ritter nicht standesmäßig betragen, oder besaß
er durch vernachläßigte Oekonomie das bestimmte
Vermögen nicht mehr, oder hatte er sein Pferd
vernachläßiget; so wurde er vom Eensor aus dem
Ritterstande gestoßen.
§. n2.
Die wichtigsten Staatsangelegenheiten wur-
den zur Zeit des Freistaates, wie unter den Köni-
gen, in den Eomitien entschieden; sie wurden aber
hier um Eine vermehrt, welche Comitia tributa
Hieß.
§- Hz.
In der Comitia tributa hatten sogar die Civea
non optima lege Sitz und Stimme; und eben
deswegen erschien der Senat und Ritterstand nicht,
weil sie immer überstimmt waren. Hier wurden
die niedern Staatsobrigkeiten und Pontifices er-
wählt; den Triumphirenden die Herrschaft in der
Stadt am Tage ihres feierlichen Einzuges über-
geben, das Bürgerrecht ertheilet u. s. w. Doch
har man bet den Priesterwahlen zu merken, daß
nur 17 Tribus, welche durch das Loos bestimmt
waren, zum Votiren aufgerufen wurden.
§. H4«
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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